Heute waren Doris und ich bei der Bordfriseurin zum Haareschneiden. Den Termin hatten wir vor über eine Woche bekommen, vorher war nichts frei.
Der 6.Blogeintrag ging heute online. Es ist interessant, dann die Zugriffszahlen zu beobachten. An „normalen“ Tagen werden ca. 50 Zugriffe auf den Blog registriert, an Tagen, an denen ein neuer Blogeintrag ins Netz gestellt wird, steigen die Zahlen auf über 300. Ok, ein bisschen Eigenwerbung über Newsletter und in den einschlägigen Phoenix-Gruppen in Facebook ist dazu schon erforderlich.
Die nächsten Tage gehen dann die Zugriffszahlen langsam wieder auf die üblichen 50 zurück.
Hier ein schöner Kommentar auf Facebook in der öffentlichen Gruppe „MS Artania“
Neues zum Thema Klimaanlage:
Ich habe den Bericht aus dem Blog vom 8.2.2022 über das Drama mit dem Klimatechniker ausgedruckt und dem Kreuzfahrtdirektor, Herrn Gruschka, in die Hand gedrückt. (Jörn Hofer ist in Mauritius ausgestiegen). Herr Gruschka hat versprochen, sich darum zu kümmern. Schau’n wir mal.
Wir hatten uns Tickets für den Shuttlebus um 10:10 Uhr besorgt (7,50€/Person). Der Bus war superpünktlich.
Auf dem Weg zur Haltestelle in der Stadt am Hotel Sentrim Castle Roayal wurde vorher noch ein kurzer Fotostopp an den Mombasa Tusks eingelegt. Das sind die großen überdimensionalen Elefantenstoßzähne über die Moi Avenue, ein bekanntes Wahrzeichen von Mombasa.
Gegenüber der Endhaltestelle des Shuttlebusses befand sich eine Bank mit einem ATM Geldautomaten, der unsere VISA-Karten akzeptierte, eine gute Gelegenheit uns ein wenig mit der einheimischen Währung, dem Kenia-Schilling (KES), einzudecken. Eine kurze Kopfrechnung ergab, dass 2.500 Schillinge einem Gegenwert von knapp 20 Euro haben. Also Kreditkarte in den Automaten gesteckt, PIN eingegeben… „und wie viele Schillinge wollten wir ziehen“ fragte Doris? „25.000!“ diktierte ich Doris in die Tastatur des ATM-Geldautomat und schwupps hatten wir für knapp 200 Euro Kenia-Taler in der Hand. Das war jetzt nicht im Sinne des Erfinders, aber auch nicht mehr rückgängig zu machen.
Wir trösteten uns damit, dass wir vielleicht in Südafrika, wo wir 10 Landgangstage haben werden, die Schillinge in Südafrikanische Rand umtauschen können. Bei der Volksbank in Niederhöchstadt würde ein Umtausch wahrscheinlich eher schwierig.
Von Elisabeth und Clemens, die eigentlich mit uns zusammen die Kreuzfahrt machen wollten und kurzfristig leider leider die Reise aus gesundheitlichen Gründen stornieren mussten, erhielten wir einen super Tipp – die Likoni Fähre. Der Stadtkern von Mombasa liegt auf einer Insel.
Um im Süden der Insel das Festland zu erreichen, muss man, egal ob LKW, Handkarre oder Fußgänger, die Fähre nach Likoni benutzen und kann so die ca. 500 Meter breite Meerenge überbrücken.
Ein Tuk-Tuk anzuheuern war kein Problem. Der Fahrer wollte uns für 150 Schilling (ca. 1,20 €) zur Fähre bringen. Das größere Problem waren unsere 1000-Schilling Scheine, 25 an der Zahl, wir hatten kein Kleingeld. Der Fahrer konnte nicht wechseln, aber er wusste Rat. Er fuhr mit uns erst zum Tanken und hatte anschließend genügend Wechselgeld.
Die Fahrt mit der Fähre ist für Fußgänger kostenlos.
Wir fuhren einmal hin und zurück, ohne in Likoni auszusteigen. Die Überfahrt von einem Ufer zum anderen dauert etwa 15 Minuten.
Es genügte vollkommen, vom Oberdeck der Fähre aus das Treiben zu beobachten, wenn die Massen an Fußgängern mit und ohne Gepäck, die schwer beladenen Handkarren, die Mopeds, Autos und LKWs auf die Fähre strömten oder die Fähre wieder verließen.
Die meisten Fußgänger bevorzugten dichtgedrängt auf dem Unterdeck zu stehen, wahrscheinlich um schneller von der Fähre wieder aussteigen zu können, wenn diese am anderen Ufer angelandet war. Auf dem Oberdeck ging es etwas ruhiger zu und es gab genügend Sitzplätze.
Es waren drei Fähren im Einsatz, die ständig proppenvoll hin und her pendelten, sodass ein ständiges An- und Ablegen zu beobachten war.
Rund um den Fähranleger pulsierte natürlich auch das Leben mit den fliegenden und stationären Händlern, den Essenständen, einigen wenigen Souveniranbietern und den Taxi- und Tuk-Tuk-Fahrern.
Hier lernten wir auch, wie man sich in Kenia (und später auch in Tansania) begrüßt, nämlich mit dem Wort „Jambo“, das auf Englisch so viel heißen soll wie „How do you do“ oder wie der Hesse sagt „Ei Gude wie“.
Unsere nächste Station war das von den Portugiesen im Jahr 1593 gebaute Fort Jesus, dessen Besuch angeblich auf jedem Touristenprogramm stehen sollte. Auch hierfür heuerten wir einen Tuk-Tuk-Fahrer an, der allerdings 400 Schillinge haben wollte. Nach zähen Verhandlungen einigten wir uns auf die uns geläufigen 150 KES. Der Fahrer besiegelte das Verhandlungsergebnis mit den Worten „You have won the fight“ und kutschierte uns zum Fort. Wir trösteten den Verlierer der Schlacht am Ende der Fahrt mit einem kleinen zusätzlichen Trinkgeld, wohl wissend, dass wir sowieso schon über Tarif bezahlt hatten.
Wir ließen das Fort links liegen (für den Betrachter des Fotos befindet sich das Fort allerdings rechts). Doris gibt noch schnell in die App maps.me unser neues Ziel ein: Old Town.
Die Besichtigung des Forts sollte allerdings 1.200 KES pro Person (9 €) kosten und wir stellten plötzlich fest, dass unser Hunger nach Geschichte und alten Gemäuern doch nicht so groß war und machten uns zu Fuß auf in die nahegelegene Altstadt, mit der maps.me-App als zuverlässigem Routenführer.
Die freischaffenden Guides mit teilweise hervorragenden Deutschkenntnissen sahen naturgemäß unseren Alleingang nicht so gerne und warnten uns, dass der Weg in die „Old Town“sehr kompliziert sei.
Wir kamen trotz der Warnungen dennoch zuverlässig in der Altstadt an und machten das, was wir meist in Altstädten tun, wir lassen uns einfach treiben, bis unser Bedarf an exotischem Flair gedeckt ist.
Als das der Fall war, bestiegen wir irgendwann wieder ein Tuk-Tuk, das uns zur Haltestelle des Shuttlebusses fuhr.
Von dort ging es zurück zum Schiff, wo wir gegen 14:30 Uhr ankamen.
Nutzten wir in den vergangenen Jahren oft die gesamte Liegezeit für Unternehmungen, genügt uns jetzt meist ein halber Tag für aushäusige Vorhaben. Die Kondition hat eben im Laufe der Jahre etwas nachgelassen und wir sind mittlerweile zu der Erkenntnis gelangt, dass wir nicht alles sehen müssen, was zu sehen geboten ist.
So machten wir es uns bis zur Abfahrt um 19 Uhr auf der ARTANIA gemütlich.
Kenia ist natürlich in erster Linie prädestiniert für Safaris und Pirschfahrten. Aber das werden wir in Südafrika noch zur Genüge haben.
Phoenix bot ein entsprechendes Ausflugsprogramm an, unter der Überschrift „Masai Mara Nationalpark mit Flug und Mittagessen“ für 1.999 € pro Person. Der Ausflug beinhaltete:
2-stündiger Flug nach Masai Mara, 2,5-stündige Pirschfahrt, Mittagessen in einem Restaurant, weitere 2-stündige Pirschfahrt. Am späten Nachmittag Rückflug nach Mombasa. Dauer des gesamten Ausflugs: ca. 11 Stunden.
Auch für weniger Geld wäre das keine Ausflug für Doris und mich gewesen.
Die Inselgruppe Sansibar, oder Zanzibar nach der internationalen Schreibweise, ist ein halbautonomer Teilstaat des Unionsstaates Tansania in Ostafrika.
Wir lagen seit dem frühen Morgen auf Reede vor der Hauptstadt, die ebenfalls Sansibar heißt.
Gegen 10 Uhr konnten wir an Land tendern.
Unser erster Weg führte uns zum Freddie Mercury Museum, denn der in 1991 verstorbene Leadsänger der britischen Rockband Queen wurde hier geboren.
Das kleine Museum (Eintritt 8 US-Dollar) zeigte viele Fotos mit entsprechenden Erklärungen dieser Rocklegende.
Auch einige Bühnenoutfits gehörten zu den Exponaten und eine Videowand, auf der Konzerte von Queen gezeigt wurden.
Unser Besuch des Museums ist eher als Hommage an diesen Ausnahmesänger zu sehen, als das uns die Ausstellungsstücke selbst in Ekstase versetzt hätten.
Als wir das Museum durch die Ausgangstür verlassen wollten, war das nicht möglich, weil davor eine Gruppe von kleinen Jungen und Mädchen Stellung bezogen hatte, die lauthals und voller Begeisterung sangen. Wir hörten der Darbietung bei geöffneter Ausgangstür eine Zeitlang zu und durften dann das Museum durch den Eingang verlassen.
Der weitere Rundgang durch Stonetown, so nennt sich der älteste Stadtteil von Sansibar-City, wurde durch einen sogenannten Multi-Cache bestimmt.
Bei dieser „Schatzsuche“ wurden wir automatisch zu den wichtigsten Sehenswürdigen geführt, als da waren:
Als Beweis, dass wir mit unserem Rundgang nicht ganz verkehrt lagen, kann die Tatsache dienen, dass wir beinahe an jeder dieser Stationen auch Phoenix-Ausflügler antrafen, die ja immer im Pulk auftreten und dem Phoenix-Reiseleiter folgen, der ein Schild mit der Ausflugsnummer hochhält.
Dass Sansibar stark islamisch geprägt ist, sieht man allein schon daran, dass sich bereits die kleinen Schulmädchen wie Nonnen verkleiden müssen.
Aber auch viele „freilaufende“ ARTANIA-Passagiere wurden von einem örtlichen Guide begleitet. Die Guides sprechen ihre potentiellen Klienten an den verschiedenen Hotspots an. Natürlich interessiert sie erst einmal ein „No thankyou“ überhaupt nicht. Auch einfach weitergehen hilft da nicht viel, da sie einfach nebenher laufen und ihre Qualitäten und die Nützlichkeit ihrer Führung anpreisen.
Wenn dann nicht ganz massiv protestiert wird, hat man automatisch eine Stadtführung verbindlich in Auftrag gegeben.
Wir selbst liefen führerlos durch den Ort, nahmen uns zwischendurch aber auch mal ein Tuk-Tuk, das uns auf verschlungenen Pfaden durch kleine Gässchen fuhr, wo wir dachten, dass dort nicht mal ein Fahrrad durchpasst.
In einer Wechselstube konnten wir einige von unseren Kenia-Schillingen (KES) gegen Tansania-Schillinge (TZS) eintauschen, die wir dann verprassten, indem wir einen Kühlschrankmagneten erstanden und am Fort in einer kleinen Bar noch einen erfrischenden Drink zu uns nahmen.
Um 15:30 Uhr waren wir wieder zurück auf der ARTANIA, kaputt und verschwitzt.
Eigentlich wäre es eine gute Idee gewesen, heute abend im Bordkino den Film "Bohemian Rhapsody" zu zeigen, der die Geschichte Freddie Mercurys behandelt. Der Film befindet sich nämlich im Phoenix-Fundus.
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Für uns ein relativ ereignisloser, erholsamer Seetag. Ereignislos? Selbst schuld!
Immerhin wurde einiges geboten.
(a) Am Nachmittag wurde der MS Artania Eissalon „La Dolce Vita veranstaltet.
Die lange Schlange vor dem Eissalon ist verständlich, schließlich sind die Leute ausgehungert nach Eis. Im Lido-Restaurant ist die Eistheke mit drei Sorten Eis, Spirituosen, Krokoant, diverse Soßen etc. zum Veredeln der Eisbällchen täglich nur zum Mittag- und Abendessen, aber nicht zum Frühstück, geöffnet. Und in den anderen Restaurants gibt es sogar ab und zu mal einen Tag, an dem gar kein Eis zum Nachtisch angeboten wird.
(b) Am frühem Abend konnte man sich mit dem Kapitän und dem Kreuzfahrtdirektor fotografieren lassen.
(c) Und am Abend wurde das Galaessen serviert bzw. konnte man es sich im Lido-Buffet selbst zusammenstellen.
Bei (c) waren wir mit der Lido-Variante dabei.
Die Komoren, eine Inselgruppe im Indischen Ozean, zählen zu den ärmsten Ländern der Welt, wie wir während der Reisevorbereitung für dieses Ziel im Internet erfahren konnten.
Gleich an der Tenderpier wurde dieser Teil des Hafenbeckens zum Schiffsfriedhof umfunktioniert.
Der Abfall und Plastikmüll im Wasser ist auf dem Foto schlecht zu sehen.
Die Bestätigung hierfür erlebten wir hautnah, als wir gegen 10 Uhr an Land getendert wurden – überall Müll, Dreck und Verfall, das Ganze gepaart mit einer furchtbar schwülen Hitze bei Temperaturen von über 30 Grad.
Der fangfrische Fisch, der auf offener Straße - ohne wenigstens auf Eis gelagert zu sein - angeboten und verkauft wird, ist von Fliegen übersät und bleibt sicher nicht lange frisch.
Es fehlt wohl an Geld die Gebäude, Häuser und die Hafenanlage instand zu halten.
Und wie können ohne eine funktionierende zentrale Müllentsorgung, Flächen, Straßen und Wasser sauber gehalten werden?
Wo also sollen die Menschen hin mit ihrem Abfall?
Man stelle sich nur Deutschland ohne organisierte Müllabfuhr und ohne Export von Teilen unseres Mülls in genau diese Länder vor, die mit ihren eigenen Problemen nicht fertig werden.
Es scheint auch noch jegliches Umweltbewusstsein zu fehlen. Wie auch? Wahrscheinlich ist die Nahrungsbeschaffung und die Bewältigung des täglichen Lebens schon schwer genug.
Um 13:30 Uhr waren wir wieder auf unserem Luxusschiff.
Die Ilha de Moçambique (deutsch Mosambik-Insel) ist eine Insel und zugleich Stadt in Mosambik und Namensgeber des Landes. Die Insel ist winzig, nur 3 Kilometer lang und 500 Meter breit.
Ganz anders das Festland auf dem ostafrikanischen Kontinent, dort beträgt allein die Länge der Küste von Mosambik 2800 Kilometer.
Um 9:00 Uhr erreichte die ARTANIA ihren Ankerplatz. Aber erst gegen 10:00 Uhr konnte mit dem Tendern begonnen werden, da die Behörden trotz der 35 Personen, mit denen sie das Schiff bevölkerten, erst nach einer Stunde die Freigabe für den Landgang erteilten. Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit!
Wie schon auf Moroni wurden auch heute von Phoenix keine Ausflüge angeboten, sodass für alle Passagiere galt: Freier Landgang.
Vor dem eigentlichen Landgang stand natürlich erst noch das Tendern. Das Tendern sollte wieder deckweise erfolgen, wobei die Reihenfolge im Tagesprogramm nachzulesen war.
Als unser Deck 4 gegen 11:30 an der Reihe war, fiel schon ein kräftiger Regen, sodass wir beschlossen, unseren Slot erst einmal verfallen zu lassen und auf besseres Wetter zu hoffen.
Nach dem Mittagessen ließ der Regen zumindest etwas nach. Das schlechte Wetter hatte einen Vorteil. Wir konnten endlich mal zumindest einen Teil unserer Betthupferln, die wir täglich erhalten und gesammelt hatten, mit an Land nehmen, ohne dass sie sich gleich unter der tropischen Sonne verflüssigten.
Mit einem jungen Mann, der uns - noch auf dem Bootssteg - eine einstündige Tuk-Tuk-Fahrt für 50 Dollar anbot, kamen wir nicht ins Geschäft. Wir beharrten auf 10 Dollar und er ging nicht unter 25.
Was uns etwas wunderte, als wir am Ende des Stegs endgültig festen Boden betreten hatten, dass unter all den Taxis und Mopeds, die hier parkten, kein einziges Tuk-Tuk zu sehen war.
Das übliche Bild an der Tenderpier: Buden und Stände mit Souvenirs und Krimskrams. Leider haben wir keinen Bedarf (mehr) an solchen teils exotischen teils Made-in-China Reiseerinnerungen.
Mosambik war bis 1975 eine portugiesische Kolonie. Nach der Unabhängigkeit kam es zu einem 16 Jahre andauernden Bürgerkrieg, der die wirtschaftliche Entwicklung so schwächte, dass dies bis heute Auswirkungen hat. Das Land und damit die Bevölkerung ist arm.
Wir machten uns auf zur Nordspitze der Insel. Dort befindet sich das in der heutigen Landgangsinformation empfohlene Fort São Sebastião, das 1508 unter einem gewissen Afonso de Albuquerque, natürlich ein Portugiese, mit ungeheurem Geldaufwand erbaut wurde; da die Steine nummeriert aus Europa kamen.
Auf dem Weg zum Fort grüßte uns ein Mann auf Deutsch. Das ist im Prinzip nicht verwunderlich, denn weltweit haben sich Händler, Taxifahrer und Tourguides ein paar Brocken Deutsch angeeignet, um mit den Leuten besser ins Geschäft zu kommen. Die weiteren Verhandlungen werden dann auf Englisch geführt.
Anstatt wie üblich kurz zurückzugrüßen und weiterzulaufen, fragten wir ihn, wo er denn Deutsch gelernt hätte. Es kam zu einem netten Gespräch. Er hatte zu DDR-Zeiten in Berlin bei einem Sprachinstitut Deutsch gelernt und Psychologie studiert und unter anderem an der Charité gearbeitet, aber auch in Potsdam und Leipzig. Da er bereits auf Mosambik eine Familie gegründet hatte, ging er wieder in die Heimat zurück und betreut heute das hiesige Museum. Einen Besuch dort legte er uns nahe.
Ich wartete immer darauf, dass er uns irgendeine Führung oder etwas Ähnliches verkaufen wollte, aber das war nicht der Fall. Er wollte einfach mit uns ein wenig Reden, über die Politik, die Verantwortung Europas für die ärmeren Länder usw.
Sehr einladend war das alte Gemäuer nicht. Ein paar historische Kanonen,heruntergekommene Soldatenunterkünfte und eine KIrche, die auf Grund ihres Zustands auch nicht mehr genutzt werden konnte.
Nach der Verabschiedung spazierten wir weiter zum Fort und entrichteten dort jeder unsere 4 Dollar Eintritt, nicht weil wir unbedingt so brennend ins Innere der Festung gelangen wollten, sondern um wenigsten ein paar Dollar auf der Insel zu lassen.
Den Weg zurück Richtung Hafen nahmen wir über die Ostseite der Insel, auf einer Uferpromenade, die auch schon bessere Zeiten gesehen hatte.
Unterwegs verschenkten wir unsere Schokolade.
Manchmal gelang es uns, einem kleinen Jungen diskret etwas zuzustecken.
Manchmal wurden wir aber auch von einer Traube von Kindern umringt, deren Anzahl wir nicht Herr werden konnten.
Was auffiel, es waren kaum Mädchen auf der Straße, sondern fast nur Jungs.
Zwei schöne Zufälle vervollständigten unseren kleinen Rundgang.
Hier zeigen sich die Grenzen der Handy-Fotografie. Mit einer Digitalkamera mit Zoom wären die Flughunde besser zu erkennen gewesen.
Aber die Kamera lag in der Kabine im Schrank. ☹
Zufall 1: Wir kamen an Bäumen vorbei, die voller Flughunde hingen, die ein Heidenspektakel mit ihrer Pieperei veranstalteten.
Zufall 2: Ergab sich, als wir durch eine Gasse kamen und Musik ertönte, die ich sofort als Livemusik identifizieren konnte. Woher die Musik kam, war schwer zu orten, da der Schall sich an allen Hauswänden brach. Schließlich konnte ich die Quelle doch identifizieren. Die Musik kam aus einem Haus.
Vorsichtig öffnete ich die schmale Holztür, die ins Haus führte. Hinter einem kurzen Flur sah ich 3 junge Damen in einem Raum mit viel Engagement singen. Ich war natürlich in der Türe stehen geblieben. Als sie mich herbeiwinkten, nahmen Doris und ich die Einladung gern an. Der Raum beherbergte einen kleinen Altar, einige Reihen mit Plastikstühlen und an einer Wand eine Musik- und Verstärkeranlage. Die Musik kam von der Festplatte und die Mädchen sangen live mit Elan. Dass ab und zu mal ein Ton ein klein wenig daneben lag, machte unserer Freude über die Performance keinen Abbruch.
Sie probten für einen Gottesdienst mit schwungvollen, gospelähnlichen Liedern.
Ein kleines, kurzes Video von der Gesangsprobe.
Nachdem Doris und ich eine Weile zugehört hatten, verabschiedeten wir uns winkend, denn die Sängerinnen legten keine Pause ein, sodass wir nicht ins Gespräch kommen konnten.
Gegen 17:30 erreichten wir den Steg zur Tenderpier, verteilten die letzten Schokoladentäfelchen und setzen über zur ARTANIA.
Den Museumsbesuch hatten wir allerdings geschwänzt
Am heutigen Seetag verlief auf der ARTANIA alles in der gewohnten Routine.
Allerdings diskutieren einige Passagiere darüber, dass die Destinationen in Südafrika gefährdet sein könnten. Der Auslöser war wohl ein Beitrag in der Facebook-Gruppe
Die große Winterreise rund um Afrika mit MS ARTANIA 2022/2023.
Ich habe dann im Internet versucht, Genaueres über das geplante Flottenmanöver mit Verbänden von Südafrika, China und Russland herauszubekommen. Aber in allen Online-Zeitungen gab es auch nicht mehr Informationen, oft wortgleich mit der NTV-Teletext-Meldung, die in Facebook gepostet wurde.
Die Frage ist also, was bedeutet „vor der südöstlichen Hafenstadt Durban“? Wenn damit gemeint ist hundert oder mehr Seemeilen vor der afrikanischen Küste, ist das eher unkritisch, während Kriegsschiffe direkt vor der Hafeneinfahrt in Durban für ein Anlegen der ARTANIA durchaus hinderlich sein können.
Aber ich denke, dass das Manöver auf der offenen See weit draußen stattfindet.
Bedenklich finde ich eher das Klüngeln von Südafrika mit Russland und China. Südafrika hatte sich bei der UN-Resolution für eine Verurteilung des Angriffskriegs von Russland noch vornehm der Stimme enthalten. Bilden sie jetzt eine unheilige Allianz mit dem Kriegstreiber?
Im Indischen Ozean hat sich vor einigen Tagen ein Zyklon gebildet, dem die Meteorlogen den Namen Freddy gegeben haben. Freddy bedroht in seiner Zugbahn die Inselstaaten Madagaskar, Mauritius und das französische Überseedepartement La Reunion. Nachdem er Madagaskar überquert haben wird, kann er in der Meeresstraße von Mosambik erneut an Stärke gewinnen, wo er ab Donnerstag auf das afrikanische Festland trifft. Auch hier sind dann sintflutartige Regenfälle und Orkanböen möglich.
Das wäre dann genau in der Zeit, wenn wir in Südafrika unsere Überlandtour machen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit wir hiervon betroffen sein werden.
Heute ging der 7. Blogeintrag online. Er musste heute raus, denn es ist fraglich, wann ich wieder Zeit zum Bloggen haben werde.
Morgen werden wird in Maputo, der Hauptstadt von Mosambik sein, übermorgen in Richard’s Bay, wo wir unsere 5-tägige Überlandtour starten werden. Erst am 28.2.2023 wird es wieder einen Seetag geben, an dem ich dann jede Menge mit Schreibarbeit und Fotos aussuchen zu tun habe und dann muss das Ganze noch in eine halbwegs ansprechende Form gebracht werden. Dabei wird mir mit Sicherheit wieder der ein oder andere Schreib- und Formulierungsfehler durch die Lappen gehen.
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