Shuwaikh ist ein Stadtteil von Kuwait-City und hier befindet sich auch der Hafen, wo die ARTANIA gegen 11:00 Uhr an der Pier fest macht.
Angeblich hat hier seit 13 Jahren kein Kreuzfahrtschiff mehr angelegt. Das erklärt auch das ganze Tamtam, mit dem wir empfangen werden.
So begrüßen uns während der Einfahrt in den Hafen zwei Schlepper, die uns mit dicken Wasserfontänen ihre Referenz erweisen.
An der Pier wimmelt es von lokalen Honoratioren, allerdings ist das Wetter sehr bescheiden, es regnet in Strömen.
Mögen die Kuwaitis das toll finden, schließlich steigen hier im Sommer die Temperaturen auch schon mal auf annähernd 50 Grad an, da wird ein kühler Regenguss als willkommene Abwechslung gesehen, wir Touris finden das nicht so prickelnd.
Es stehen auch hier Shuttlebusse zur Verfügung (5 €), von denen uns einer nach Kuwait-City fährt, an eine Stelle, wo der Tourist leicht und fußläufig einen Souk, verschiedene Geschäfte und eine Mall aufsuchen kann.
Während der Fahrt wird schnell deutlich, dass Kuwait, wie viele Städte, ein Verkehrsproblem hat, mit verstopften Straßen und Stop-And-Go-Verkehr.
Für die knapp 10 Kilometer lange Fahrt zum „Mubarakiya Old Market“, so heißt der bereits erwähnte Souk, braucht der Bus eine knappe halbe Stunde.
Allerdings steht uns der Sinn nicht nach Souk und Geschäften, vielmehr würden wir gerne ein Wahrzeichen von Kuwait besuchen, die Kuwait-Towers:
Die Kuwait Towers (arabisch أبراج الكويت) sind ein Ensemble von drei Stahlbetontürmen in Kuwait:
Die Türme wurden von schwedischen Firmen errichtet und im März 1979 eingeweiht. Architekten waren Malene Bjørn und Sune Lindström, Ingenieur war Lennart Gerte.
Quelle: Wikipedia.
Wie der aufmerksame Leser vielleicht vermuten könnte, ist dort auch ein Cache versteckt. Und der aufmerksame Leser liegt richtig.
Allerdings scheuen wir den knapp 5-Kilometer langen Fußmarsch dorthin (und wieder zurück). Zum Glück hat die Agentur, die die Shuttlebusse besorgt hat, an der Haltestelle zwei freundliche, englisch sprechende junge Männer abgestellt, bei denen wir uns erkundigen, wie das hier mit Taxen läuft. Wir würden gerne zu den Türmen fahren und nach einem Aufenthalt von einer halben bis ganzen Stunde wieder zurück gefahren werden. Bezahlen würden wir mit US-Dollars, da wir keine kuwaitischen Taler unser Eigen nennen. Die freundlichen jungen Männer raten grundsätzlich von einer Taxifahrt ab (warum, wissen wir nicht genau), Taxis würden auch nicht warten und auch keine Dollars oder Kreditkarten akzeptieren. Diese Aussage unterstreicht, was wir auch von der Reiseleitung gehört haben, dass Kuwait touristisch noch in den Kinderschuhen steckt.
Trotz dieser schlechten Vorzeichen stoppen sie ein Taxi und verhandeln mit dem Fahrer.
Ergebnis: Kosten 8 Kuwaitische Dinar (KWD) und warten würde der Fahrer auch. Mit Hilfe von Siri, der Sprachassistentin von Apple, errechnen die beiden Jungs, dass 8 KWD knapp 27 Dollar sind und klären das mit dem Taxifahrer ab. Uns schärfen Sie ein, erst am Ende der Fahrt zu bezahlen.
Der Fahrer, ein Inder, spricht zwar mit uns Englisch, aber seine Aussprache und Akzent ist für uns nur scher zu verstehen. Als er uns zu Russland befragen will, verstehen wir seine Frage erst recht nicht, um jegliche politische Auseinandersetzungen Kuwait - Deutschland - Indien zu vermeiden. Aber gerne bestätigen wir ihm, dass wir mit US-Dollars bezahlen werden und nicht mit englischen Dollars, wie er befürchtete.
An den Türmen angekommen, fragt er uns noch mal nach der voraussichtlichen Wartezeit. Da wir wegen des schlechten Wetters nicht vorhaben, die Möglichkeit zu nutzen per Lift auf die Ausichtsplattform zu fahren, gaben wir als Zeitrahmen 30-45 Minuten an.
Die Türme sind wirklich sehenswert, aber wenn man direkt davor steht, ist die Sicht auf dieselben eher suboptimal.
Auch den Cache haben wir gefunden. Aber nicht nur wir, sondern auch ein Gast der ARTANIA war hier auf der Suche. Er war die Strecke von der Shuttlestation bis hierher gelaufen und wollte gerade zurückmarschieren. Wir boten ihm eine Mitfahrgelegenheit an, die er gerne annahm. Auch der Taxifahrer hatte mit dem zusätzlichen Fahrgast kein Problem. Allerdings maulte er, dass er fast 15 Minuten länger als eine halbe Stunde gewartet hätte, was uns aber erst mal nicht störte, da ja von “bis zu 45 Minuten“ die Rede war und während der Verhandlungen an der Shuttlestation sogar von einer Stunde.
An der Shuttlestation wieder angekommen, gaben wir dem Fahrer 30 Dollar (statt der vereinbarten 27), aber er forderte zusätzliche 5 wegen der längeren Wartezeit. Die weitere Diskussion ließen wir die beiden jungen Männer führen (auf Arabisch), mit dem Ergebnis, dass sich das Taxi grußlos ohne zusätzliche Dollars entfernte.
Taxifahren ist halt immer wieder aufregend!
Der Shuttlebus quälte sich zurück zum Schiff und gegen 19 Uhr legten wir ab, natürlich mit uns beiden draußen auf dem Promenadendeck. Das Ablegen empfinden wir immer wieder als einen ganz besonderen Moment, wenn sich das Schiff erst zentimeterweise mit Hilfe der Bugstrahler von der Kaimauer entfernt und dann langsam Fahrt aufnimmt, während über die Außenlautsprecher die Auslaufmelodie abgespielt wird.
Gesundheitsbulletin: Mir geht es viel viel besser. Der Husten hat stark nachgelassen und hat sich gelockert.
Leider hat Doris seit gestern Abend Halsschmerzen und es ist heute nicht besser geworden. Sie wird also erkältungsmäßig in meine Fußstapfen treten.
Wir haben übrigens beide privat einen Coronatest gemacht, mit negativem Ergebnis.
Seetage verlaufen für uns eigentlich ruhig und entspannt. Allerdings haben Doris und ich von unserem Mobilfunkanbieter eine Mail bekommen, dass unsere Prepaid-SIM-Karten mit 15 Euro aufgeladen wurden. Dazu muss man wissen, dass wir nostalgische Festnetztelefonierer sind und das Smartphone nur äußerst selten zum Telefonieren benutzen. Wir haben einen Prepaid-Tarif, der es uns ermöglicht untereinander kostenlos mobil zu kommunizieren. Bei allen anderen Telefonaten oder einer Verbindung ins Internet fallen Gebühren an, die von unserem Kartenguthaben abgezogen werden. Fällt der Guthabenwert unter 3 Euro, werden automatisch 15 € vom Bankkonto auf die Karte gebucht und das Spiel beginnt von vorn. Mobile Internetzugriffe haben wir für diese SIM-Karten deaktiviert. Warum zum Teufel ist dann während der Reise, wo wir mit den Smartphones nicht telefoniert und auch nicht mobil im Internet gesurft haben, das Guthaben der Karte trotzdem geschmolzen?
Im Kundenbereich bei unserem Telefonanbieter kann man sich einen Einzelverbindungsnachweis anschauen und der brachte Verwunderliches ans Licht. An einigen Tagen – nicht an allen - wurde bei mir und auch bei Doris ein kleiner Datentransfer von wenigen Kilobyte mit dem Internet registriert, der mit jeweils 0,95 € zu Buche schlug.
Nach einigem googlen stellten wir fest, dass dieses Phänomen nicht unbekannt ist, wenn im außereuropäischen Ausland trotz deaktivierter Datennutzung Gebühren entstehen. Das Phänomen hat auch einen Namen:
👻Geisterroaming👻
Wir fanden im Netz den Ratschlag, die Beträge bei seinem Mobilfunkanbieter zu reklamieren, was ich dann auch tat. Wozu hat man denn Urlaub? Genau, um in Ruhe Korrespondenz wegen solcher Sachen zu führen. Unser Anbieter (Maxxim, ein Ableger von O2) hat auch sehr schnell reagiert und zugesagt, die Beträge zu erstatten.
Er schrieb uns:
Datenverbindungen im Ausland können leider auch dann zustande kommen, wenn Sie diese Funktion (Datenroaming) im Gerät ausgeschaltet haben. Verantwortlich dafür sind minimale Einwahlversuche (1-2 Kilobyte) des Smartphones in das ausländische LTE-Netz.
Selbst während einer WLAN-Sitzung (drahtloses lokales Netzwerk - Wireless LAN) kann ein Verbindungsaufbau ins LTE-Netz nicht ausgeschlossen werden. Dieser Fall tritt ein, wenn das mobile Gerät für kurze Zeit die Verbindung zum WLAN verliert.
Derartige Einwahlversuche Ihres Smartphones erkennen Sie anhand des geringen Kilobyte-Verbrauchs in Ihrem Einzelgesprächsnachweis. Die einzelnen Verbindungen werden dort mit der jeweiligen Startzeit der Datenverbindung ausgewiesen.
Ihre Zufriedenheit ist uns wichtig, daher haben wir uns dazu entschieden aus Kulanz diese Einzelbeträge von 15,20 EUR inkl. MwSt. für Sie gutzuschreiben. Die Gutschrift finden Sie auf Ihrer nächsten Rechnung.
Sie möchten sich zukünftig vor unerwünschten Datenverbindungen im Ausland schützen?
Dann deaktivieren Sie bitte vor Auslandsantritt neben dem "Datenroaming" auch das "LTE-Netz" und die "mobile Daten" in Ihrem Smartphone.
Alternativ dazu können Sie in Ihrer persönlichen Servicewelt - nach der Anmeldung unter https://service.maxxim.de - das Datenroaming vollständig sperren. Sie finden den Sperrdienst mitsamt Preisinformation unter: "Vertrag>>Tarifoptionen".
Ich finde es schon stark, die Erstattung des finanziellen Schadens, verursacht durch eine "technischen Unzulänglichkeit" (volkstümlicher ausgedrückt: Beschiss) als „Kulanz“ zu bezeichnen.
Noch dreister empfinde ich die Empfehlung, das Datenroaming in der „persönlichen Servicewelt“ abzustellen. Das kostet nämlich stolze 14,95€ Gebühr.
Hier in Khasab hatten wir bei unserem letzten Aufenthalt vor einigen Jahren eine wunderschöne Dau-Fahrt unternommen, die uns direkt am Anleger angeboten wurde.
Schönes Wetter, Delfine, Kaffee, Datteln und eine grandiose Landschaft, so haben wir diese Fahrt in Erinnerung.
Und genau das wollten wir wieder machen.
Das Tragen der Masken war freiwillig. Lediglich die Crew, aber auch Mitglieder der Showensembles,von denen einige zufällig mit in unserer Ecke im Tenderboot saßen, waren von Phoenix zum Tragen verpflichtet worden.
Allerdings lag die ARTANIA nicht an der Pier, denn da lag schon die dicke „Mein Schiff 6“. Wir mussten tendern.
Die Tenderpier war leider für unsere Tenderboote nicht sehr geeignet, denn sie war viel zu hoch. Am Ende der Pier führte eine Treppe ins Wasser und an dieser Treppe machten die Tender längsseits fest. Wir mussten aus dem Tender einen Schritt seitlich auf eine Stufe machen und uns auf der Stufe um 90 Grad drehen, um die Treppe dann gerade hochlaufen zu können. Aber die Crew-Mitglieder gaben kräftig Hilfestellung (ähnlich wie ein Turnlehrer am Schwebebalken), sodass das Manöver bei allen Passagieren ohne Blessuren gelang.
Durch Zufall bildete sich ein 5er-Grüppchen, bestehend aus einem anderen Ehepaar und deren Bekannte sowie Doris und mir. Wir wurden sofort wegen einer Bootstour angesprochen, Dauer 2 Stunden, Gesamtpreis für uns fünf: 100,00 Euro. Zwar handelte es sich dabei nicht um eine Dau, aber dafür hatten wir das Schiffchen exklusiv nur für uns fünf.
Wir schipperten, wie damals im April 2017 in einen der Fjorde und klapperten einige Buchten ab, in der Hoffnung, dort Delfine zu sichten.
Unser Schiffführer, aber auch die Steuermänner anderer Schiffe, versuchten die Delfine mit Pfeifen und Klatschen anzulocken, was nur bedingt gelang. Ab und zu zeigte sich mal einer, aber mehr als seine Schwanzflosse ließ er dann nicht aus dem Wasser ragen.
Ganze Delfinschulen, die springend die Boote begleiteten, standen diesmal leider nicht auf dem Programm.
Kenner der US-TV-Filmreihe „Flipper“ wissen jedoch, dass Pfeifen und Klatschen der falsche Weg ist, Delfine herbeizurufen. Vielmehr benötigt man eine alte Hupe mit Blasebalg, um mit deren blechernem Klang Delfine herbeizurufen, die dann auf der Schwanzflosse im Wasser tanzend den Hupenden freudig und lautstark begrüßen.
Strickjacke und Halstuch erwiesen sich bei der Fahrt als sehr nützlich.
Im Hintergrund unser Bootsführer am Ruder.
Ein eigentlich vorgesehener Badestopp wurde wegen Wind, bedecktem Himmel und Wassertemperaturen von nur knapp über 20 Grad erst gar nicht ins Auge gefasst.
Da unser Boot schneller als eine größere Dau unterwegs war, dauerte der Ausflug bei fast identischer Route auch nur zwei statt der damaligen drei Stunden.
Statt Datteln gab es Bananen und Äpfel und statt Kaffee nur Mineralwasser.
Aber die Berge, die den Fjord säumten, waren noch genauso imposant.
Leider war das Ende dieser Fahrt etwas unschön, was einem nautischen Offizier der ARTANIA zu verdanken war, der an der Tenderpier einen auf „dicke Hose“ machte. Er wollte unserem Steuermann mit rüdem Ton das Anlegen an der Tenderpier verbieten, weil von Ferne ein Tender nahte. Wir sollen gefälligst dort anlegen, wo wir losgefahren wären. Unser Skipper war sehr eingeschüchtert und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Wir erwiderten jetzt genauso lautstark und bestimmt, dass wir hier losgefahren sind und außerdem Passagiere der ARTANIA seien und dass wir jetzt anlegen. Als wir angelegt hatten, blaffte er uns erneut an, wir sollen uns gefälligst beeilen. Genauso unfreundlich wie er, erklärte ich ihm, dass Eile an dieser Pier Unfälle provoziert, was er als als Offizier eigentlich wissen sollte.
Zumindest erhielten wir beim Umsteigen vom Boot auf die Stufen der Tenderpier wieder Hilfestellung. In dieser ganzen Hektik hatten unsere Reisegefährten, die das Geld für die Fahrt eingesammelt hatten, verabsäumt, es unserem Steuermann zu übergeben, der sich jetzt (zu Recht) jämmerlich beklagte. Zum Glück wurde uns gestattet, ihm das Geld noch ins Boot zu reichen, bevor er ablegten musste.
Unsere Tenderboote hatten durch unsere Aktion nicht eine Sekunde warten müssen, sondern konnten, als hätte es uns nie gegeben, die sehr lange Schlange der wartenden Passagiere, die von den Ausflügen zurückgekommen waren, rüber zur ARTANIA zu bringen.
Wir mussten aber erst einmal sehen, dass wir unseren Bootsführer noch mal auftrieben, da es noch nicht allen gelungen war, ihr Trinkgeld bei ihm abzuliefern.
Wir fanden ihn ein paar Meter weiter. Sein Chef, der mittlerweile ein Pärchen für eine Bootsfahrt akquirieren konnte, versuchte die beiden jungen Leute irgendwie über die glitschigen Steine am Ufer halbwegs trockenen Fußes in das Boot zu manövrieren, was zu unserem Erstaunen auch tatsächlich gelang.
Der Chef konnte unserem Steuermann das noch fehlende Trinkgeld ins Boot reichen, was dieser wort- und dankeslos einsteckte. Wer will es ihm auch verdenken?
Am Abend informierte der Kreuzfahrtdirektor, dass das morgige Tendern in Muscat gefährdet sei. Die Wettervorsage prognostizierte Wind und Wellengang. Die Agentur, die für Phoenix die Ausflüge organisiert, hatte auf Grund der ungünstigen Wetterprognose die „Daufahrt“ und die „Delfinbeobachtung“ in Muscat bereits definitiv gestrichen.
Gegen 7 Uhr morgens werfen wir den Anker. Wir liegen vor der Hafeneinfahrt von Muscat. Im Hafen haben an der Pier schon „Mein Schiff 6“ und die „MSC Opera“ festgemacht. Dadurch ist für die ARTANIA kein Liegeplatz mehr frei.
In solchen Fällen hält sich an Bord immer wieder hartnäckig das Gerücht, das Phoenix zu knauserig sei, höhere Liegegebühren zu zahlen und deshalb auf Reede liegen muss.
Nun ja, nicht Phoenix ist zu knauserig, sondern die Passagiere, die ja letztlich für alle Kosten durch den Reisepreis oder durch Zusatzzahlungen aufkommen müssen. Ich kann mir den Aufschrei schon vorstellen, wenn Phoenix von jedem Gast z. B. zusätzlich 50 € (oder mehr) einfordern würde, damit wir in den Hafen einlaufen dürften und dafür „Mein Schiff 6“ von TUI Cruises mit seinen 2.500 Passagieren den Platz für uns räumen müsste.
Denn die „Bevorzugung“ hat einen anderen Grund, wie uns Kreuzfahrtdirektor Jörn Hofer wissen ließ. Die Schiffe von TUI Cruises und MSC verkehren in den Wintermonaten regelmäßig zwischen Dubai und Muscat fast schon wie Linienbusse hin und her. Sie haben somit eine Art Stammkundenbonus und werden deshalb bevorzugt an die Pier gelassen - im Gegensatz zu Phoenix, die ein- oder zweimal im Jahr hier anlegen.
Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass die Kosten für einen Liegeplatz auch von der Größe der Schiffe und der Passagierzahlen abhängen. Und da spielen TUI Cruises und MSC in einer anderen Liga und werden dann selbstredend bevorzugt.
Um halb acht verkündet der Kreuzfahrtdirektor, dass ein Tendern unmöglich ist. Bei einem Schwell mit einem Auf und Ab von 2,50 Metern wäre das viel zu gefährlich.
In Windeseile wird für den Tag ein alternatives Animationsprogramm für den Vormittag zusammengestellt und schriftlich auf die Kabinen verteilt.
Um 9:30 Uhr wird der Anker gelichtet und die ARTANIA nimmt Kurs auf Mumbai in Indien.
Am späteren Abend fand hinten am Heck in der Phoenix-Bar die „70er/80er Flower Power Party“ statt. Zwar war die Flower-Power-Bewegung eindeutig ein Kind der 60er Jahre, aber wir wollen mal nicht so pingelig sein. Was sind schon 1 – 2 Dekaden im Vergleich zur Ewigkeit. Und außerdem gingen Doris und ich sowieso früh ins Bett, um unsere vermaledeite Erkältung auszukurieren.
Einer der beiden Aufzüge im Mittelteil des Schiffs ist seit vielen Tagen außer Betrieb. Das wird wohl auch noch einige Zeit so bleiben, bis ein Techniker von der Aufzugsfirma in einem Hafen zur Verfügung stehen wird und den Aufzug reparieren kann.
Was mir an diesem Schild so gefallen hat, ist die ausgewählte Wortwahl „technische Umstände“, eine wunderbare Umschreibung für „kaputt“.
Obwohl wir ja durch den ausgefallenen Landgang in Muscat viel mehr Zeit für den großen Schlag nach Mumbai hatten, fuhr die ARTANIA „Full Speed“. Die Erklärung erhielten wir im Laufe des Tages. Der Plan war, jetzt in Mumbai schon am Samstagabend anstatt erst am Sonntagvormittag anzukommen. Die Einreiseformalitäten in Indien sind sehr zeitaufwendig und jeder Passagier und jedes Crewmitglied muss sich einem sogenannten Facecheck unterziehen. Es ist vorteilhaft, dieses Procedere einschließlich Schlangestehen schon am Samstagabend hinter sich zu bringen, damit man am Sonntag in der Frühe gleich durchstarten kann.
Im Vorfeld dieser Einreiseformalitäten mussten wir eine sogenannte Einreisekarte ausfüllen. Hier waren insbesondere Name und Passnummer einzutragen.
Bezüglich „Name“ gab es bei Doris ein kleines Problem. In die Einreisekarte sollte in das entsprechende Feld erst der oder die Vornamen und dann der Nachname eingetragen werden, genauso wie im Pass eingetragen. Hierfür standen aber lediglich 28 Kästchen zur Verfügung, also für jeden Buchstaben und jedes Leerzeichen ein Kästchen.
Da Doris gemäß Pass „Doris Marianne Anneliese Hölzer-Leimenkühler“ heißt, lassen sich Name und Formular nicht in Einklang bringen. Also musste Doris von der Ausfüllvorschrift abweichen und trug nur „Hölzer-Leimenkühler Doris“, also erst den Nachnamen (der im Pass ja auch an erster Stelle steht) und dann nur einen Vornamen ein, damit waren die vorhandenen Kästchen aufgebraucht. Irritationen bei der Einreise waren somit vorprogrammiert.
An der Pier von Mumbai lag schon die "World Odyssey", die im Sommer als "Deutschland" für Phoenic fährt.
Wir kamen gegen 19 Uhr in Mumbai an.
Nach dem Anlegen werden normalerweise die Gangways der ARTANIA ausgefahren, was nur wenige Minuten in Anspruch nimmt. Anders in Mumbai. Hier bestand die Hafenbehörde darauf, eigene Gangways irgendwie an die ARTANIA anzutackern. Dieses Schauspiel haben wir in den verschiedensten Häfen schon miterleben dürfen. Die Dramaturgie läuft meist wie folgt ab:
Langes und umständliches Probieren, mit großem Kran- und Hubwagen (wie hier im Bild zu sehen), um dann festzustellen, dass das Vorhaben doch nicht funktioniert, weil irgendetwas nicht passt oder kompatibel ist. Dann wird schließendlich doch die Gangway der ARTANIA ausgefahren.
So auch heute. Gangway Nummer 1 war zu kurz und dadurch war nach dem Anbringen die Sache viel zu steil. Also wurde mit einem Hubwagen eine weitere (längere) Gangway herbeigeschafft. Die konnte man aber auch nicht vernünftig anbringen, denn sie war zu breit und passte deshalb nicht. Wie prognostiziert, wurde das Vorhaben abgebrochen und die schiffseigene Gangway ausgefahren. Immerhin gelang es später, am zweiten Ausstieg der ARTANIA eine hafeneigene Gangway anzubringen.
Jetzt, um 20 Uhr, stand dem sogenannten Facecheck nichts mehr im Weg. Um das Gedränge und die Länge der Warteschlangen zu reduzieren, wurden zunächst nur die Decks Nummer 2,4,6 und 8 aufgerufen, sich in das Hafenterminal zur Gesichtskontrolle zu begeben.
Darüber hinaus dürften Gäste, die an diesem Abend noch an Land gehen möchten, sich ebenfalls schon zum Facecheck begeben. Mitzubringen sind: Reisepass, Visum (war ziemlich umständlich und teuer, es sich zu besorgen), die E-Landing-Card (hatten wir von Phoenix bekommen) und die ausgefüllte Einreisekarte. Da wir gerade beim Abendessen saßen, konnten wir dem Aufruf nicht sofort folgen (wir wohnen auf Deck 4).
Als wir mit dem Essen fertig waren, stellten wir fest, dass unser bisheriges Nichterscheinen bei den Einreisebehörden nicht aufgefallen war, da die Schlange noch immer elend lang war.
Irgendwann beschlossen wir, uns dann doch in die mittlerweile sehr viel kürzer gewordene Schlange einzureihen. Kaum war das geschehen, erfolgte der Aufruf, dass sich nun die Passagiere der Decks 3,5 und 7 aufmachen könnten, sich Face checken zu lassen. Seltsam, wohnen auf den aufgerufenen 3 Decks wirklich nur knapp 10 Leute? Denn viel mehr reihten sich hinter uns nicht mehr ein.
Die Prüfung selbst ging bei mir relativ schnell, nur die Abnahme der Fingerabdrücke meiner Daumen musste mehrmals wiederholt werden, bis der Mann am Einreiseschalter zufrieden war.
Bei Doris dauerte die Sache erwartungsgemäß länger. Es mussten mehrere Kollegen und Vorgesetzte hinzugezogen werden, um zu entscheiden, ob man
Doris Marianne Anneliese Hölzer-Leimenkühler
einreisen lassen wollte oder nicht. Was letztlich die Entscheidung für die Einreisegenehmigung gegeben hat, blieb im Dunkeln. Jedenfall bekam Doris die wichtigen Stempel auf die E-Landing-Card und in ihren Reisepass.
Für heute hatten wir uns nur ein kleines Programm vorgenommen – Gateway of India, ein Wahrzeichen von Mumbai, sonst nichts weiter.
Ein kleiner Shuttlebus fuhr nur uns beide exklusiv die knapp 400 Meter bis zum Hafenausgang, dem „Green Gate“, denn Laufen war im Hafengelände nicht gestattet.
Dort angekommen, wollten wir erst mal in Ruhe diesen Standort mit der App maps.me in die heruntergeladene Offline-Karte von Mumbai eintragen. Allerdings redeten unverzüglich mehrere Taxifahrer auf uns ein und trotz unseres Rufs „We are busy!“ wurde der Geräuschpegel um uns herum nur geringfügig leiser.
Wir wussten aus dem Internet, dass für die ca. 2,5 Kilometer lange Strecke zum Gateway of India laut offiziellem Taxi-Tarif nach Taxameter umgerechnet knapp 2 Euro fällig würden.
Wir lehnten alle Ausflugs- und Sightseeing-Offerten ab und konnten klar machen, dass wir nur eine Fahrt von A nach B machen wollten und nichts weiter. Als Fahrpreis nannte man uns 1 US-$. Unter Tarif? Wo war der Haken? Nachdem wir noch einmal klipp und klar erklärten, 2 Personen hier vom Green Gate zum Gate of India.
Kaum dass die Fahrt losging, versuchte der Fahrer uns weitere Ziele von Mumbai schmackhaft zu machen. Ein einfaches „Nein“ unsererseits wirkt natürlich in keinster Weise und die Werbeveranstaltung nahm weiter ihren Lauf. Erst als wir mehrmals auf unsere Erkältung hingewiesen hatten und dass wir dringend Schonung benötigen würden, gab er auf. Jetzt war uns das 1$-Fahrpreis-Geschäftsmodell klar. Den Fahrgast so lange zu zermürben, bis er sich auf eine Ausflugsfahrt einlässt. Ich vermute, dass dieses Konzept, das ich keinesfalls für unseriös oder verwerflich halte, in weit über 50% der Fälle aufgeht.
Wir hatten den Fahrer gebeten, auf dem Weg an einer Wechselstube anzuhalten. An einem Laden mit Modeschmuck und sonstigem Krimskrams hielt er an und dort bekamen wir problemlos 20 € zum regulären Kurs in 1.700 indische Rupien gewechselt.
Am Gateway of India angekommen, ließ uns der Fahrer, den wir mit 3 US-$ entlohnten, aussteigen.
Das Gateway of India ist nicht nur bei den Touristen ein beliebtes Ziel, sondern auch ganz besonders bei den Einheimischen. Auf den Platz rund um das Gateway gelangt man nur über eine Kontrollstation, wo auch Rucksäcke geröntgt werden.
Es war Sonntag und deshalb auch halb Indien auf dem Weg zum Gateway unterwegs.
Zu allem Überfluss war der Großteil des Platzes vor dem Gateway gesperrt, weil dort eine Bühne und Bestuhlung für ein Konzert aufgebaut waren. Also nur Gedränge und Geschubse und ein ständiger Kampf um die wenigen halbwegs guten Plätze, um Selfies oder Fotos zu machen.
Wir wurden mehrmals von Einheimischen gebeten, zusammen mit ihnen für ein Foto zu posieren, was wir gerne und bereitwillig taten.
Vom Gatway of India gehen auch die Boote zur Elefanteninsel ab, einem weiteren touristischen Magneten. Ursprünglich hatten wir die Idee, auch dorthin zu fahren, nahmen davon aber sehr schnell wieder Abstand. Vielleicht beim nächsten Mal?
Auch wir ließen uns ablichten. Rund um das Gateway bieten unzählige Fotografen ihre Dienste an. Ausgestattet mit einer guten Kamera und einem mobilen Drucker im Rucksack kann man sich mit dem Gateway im Hintergrund oder auch wahlweise mit dem gegenüberliegenden Luxushotel, dem Taj Mahal Palace, fotografieren lassen.
Wir entschieden uns für beide Motive. Der Preis pro Foto beträgt seit vielen Jahren 1 $.
Die Fotos waren zwar total überbelichtet, aber der Fotograf hatte hauptsächlich damit zu kämpfen, dass der Platz zwischen Kamera und Hauptmotiv (also uns) frei von Menschen blieb, da konnte er sich nicht auch noch um eine ausgewogene Belichtung kümmern.
Dass durch die Aufbauten für das Konzert die Sicht auf das Gateway behindert war, nahmen wir auch locker in Kauf, schließlich haben wir solch ein Foto schon mal vor Jahren hier anfertigen lassen und das ist korrekt belichtet mit unverbauter Sicht auf das Gateway of India. Die heutigen Fotos haben wir also mehr oder weniger aus alter Gewohnheit machen lassen. 😊
Direkt vor dem Gateway war ein schmaler Sreifen unversperrt. So konnte ich doch noch von der Seite fotografierend, ein noch durchaus passables Foto anfertigen.
Ein Erbe aus der englischen Kolonialzeit. Kricket ist in Indien ein Volkssport. Uns begeneten einige Gruppe Jugendlicher, die die Straße als Kricketfeld nutzten. Die Autos fuhren verständnisvoll um die Spieler herum.
Wir entschieden, den Rückweg zu Fuß zu gehen, um wenigsten noch ein klein wenig vom Flair von Mumbai mitzubekommen. Dabei unterstützte uns die Smartphone-App maps.me, damit wir uns nicht verliefen.
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Stadl Frühschoppens mit Freibier und dem Auftritt des ARTANIA-Gästechors in Harry’s Bar.
Doris und ich entsagten all diesen Vergnüglichkeiten und verordneten uns weitgehende Bettruhe, um morgen in Kochi wieder fit zu sein.
Wir fühlten uns fit genug für einen kleinen Ausflug mit einem Tuk-Tuk, das sind 3-sitzige Kabinenroller. Wir wussten, dass am Anleger unzählige dieser kleinen knatternden Zweitakter auf Kundschaft warten würden.
Der Weg vom Schiff zum Terminalgebäude betrug einige hundert Meter, aber es pendelten 3 Elektrowägelchen mit Platz für bis zu 10 Personen hin und her. Selbstredend nutzen wir diesen Service.
Im Terminal gab es einen weiteren Facecheck und einen weiteren Stempel auf die E-Landing-Card. Doris wurde diesmal anstandslos gecheckt.
Nun konnten wir mit einem Tuk-Tuk-Fahrer verhandeln, wobei die Verhandlung erfreulich locker verlief. Unser Ansinnen: Fahrt nach „Fort Kochi Beach“ ohne das übliche Besichtigungsprogramm, wie der Besuch der Franziskanerkirche und der Open-Air-Wäscherei, kein Besuch eines Spice-Market und vor allem keine Souvenirläden.
Diese Standardtour hatten wir bereits zweimal absolviert und der wirkliche interessante Teil war immer der Spaziergang an der Strandpromenade im Stadtteil Fort. Hier bevölkerten hauptsächlich Einheimische die Promenade, an der sich Buden, Verkaufsstände und kleine Restaurants aneinander reihen..
Am Ende dieser Promenade befinden sich die großen chinesischen Fischernetze, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen.
Für 15 $ wurden wir die 11 Kilometer hin und nach etwa eineinhalb Stunden wieder zurückgefahren.
Die Fahrt durch quirlige Geschäfts- und Wohnviertel allein kann locker als Panoramafahrt gewertet werden. Der Verkehr typisch chaotisch, aber funktionell.
Die Promenade selbst war enttäuschend. Alles war etwas ungepflegter als noch vor einigen Jahren.
Die Badebucht, die damals von Dutzenden von Menschen bevölkert war, war menschenleer und das Baden ist dort mittlerweile verboten.
Diese beiden Ungetüme kannten wir bisher noch nicht. Es handelt sich um zwei Boiler zur Dampferzeugungung. Damit wurden einmal Kräne im Hafen von Kochi betrieben.
Eins von ca. 20 historischen chinesischen Fischernetzen, die links und rechts an diesem Meeresarm stationiert sind.
Wir tranken in einem kleinen Restaurant einen frisch gepressten Orangensaft und erstanden für Doris in einem kleinen Laden noch schnell zwei Hosen.
Nach unserem Rundgang an der Uferpromenade trafen wir unseren Fahrer wieder, der auf uns gewartet hatte und fuhren zurück zum Schiff.
Um 16 Uhr beobachteten wir von „unserem“ Promenadendeck das Ablegen der ARTANIA.
Gegen 13 Uhr machen wir an die Pier im Hafen von Colombo fest.
Vor dem eigentlichen Landgang erst einmal Geld wechseln.
Der Geldwechsler parkte mit seinem Gefährt direkt vor der ARTANIA.
Wegen der Hitze beschlossen wir, nicht gleich von Bord zu strömen, sondern erst in Ruhe nach der Kaffeestunde einen kleinen Spaziergang in den nahe gelegenen Stadtteil Fort zu machen.
Gleich hinter dem Hafentor lauerten schon die Tuk-Tuk-Fahrer. Aus Erfahrung wussten wir, dass sie die Hartnäckigsten in ganz Asien sind. Den ersten Schwung konnten wir noch halbwegs damit „abwehren“, dass wir einfach mit einem No-Thank-You-Stakkato weitergelaufen sind. Doch einer verfolgte uns, überholte uns und blieb dann stehen, mit dem Garantieangebot, uns für einen Dollar zu allen Sehenswürdigkeiten hinzufahren. Das ganze Prozedere wiederholte sich bestimmt zehnmal. Nur durch grobe Unfreundlichkeit unserseits konnten wir ihn dazu bewegen, aufzugeben. Das machen wir nicht gerne, wohl wissend, dass diese Leute Geld verdienen müssen, manchmal auch mit etwas zweifelhaften Methoden.
So erzählte uns einmal ein Pärchen, dass Sie für eine Tour mit dem Fahrer 10 $ vereinbart hatten. Am Ende sollten sie aber 40 $ zahlen. Die Rechnung war ganz einfach: 10 $ hin und 10 $ zurück und das pro Person, macht nach Adam Riese für zwei Personen 40 $.
Ähnliches ist uns auch schon passiert, allerdings nur im einstelligen Dollar-Bereich.
Jedenfalls konnten wir irgendwann unseren Weg unbehelligt fortsetzen, um ein wenig Stadtluft zu schnuppern.
Unterwegs tafen wir auf Schulkinder, die von Lehrern und Betreuer zu den Schulbussen geleitet wurden.
Die Kinder winkten uns fröhlich zu.
In einer Art Biergarten machten wir Rast. Hier konnten wir etwas über das Preisniveau in Sri Lanka lernen. So kostete eine Cola oder wie in meinem Fall ein Ginger Ale 100 Rupien, das sind umgerechnet etwa 25 Eurocent.
Inzwischen begann es zu dämmern und um halb sieben war es richtig dunkel, Grund genug, zum Schiff zurück zu kehren. Das konnten wir problemlos mit einem Tuk-Tuk bewerkstelligen. Angenehm fiel uns auf, dass der Fahrer den Fahrpreis in Rupien nannte und nicht in Dollar. Die knapp 10-minütige Fahrt durch das abendliche Colombo sollte 300 Rupien (0,75 €) kosten, da legt man doch gerne noch etwas drauf.
Die ARTANIA am Abend. Im Hintergrund der Lotus-Tower, eine Sehendwürdigkeit von Colombo. Die farbige Beleuchtung wechselt ständig, ein echter Hingucker.
Heute, am zweiten Tag in Colombo, war Passagierwechsel. Das bedeutete, dass die schöne Zeit mit einem nur halbvollen Schiff vorbei war. Für die nächste Etappe von Colombo bis Mauritius wird der Kahn mit über 1000 Passagieren ausgebucht und voll bis unter die Decke sein.
Unser heutiges Ziel in Colombo lautete: Die Independence Memorial Hall.
Die Independence Memorial Hall ist ein Nationaldenkmal in Sri Lanka zur Erinnerung an die Unabhängigwerdung Sri Lankas von britischer Herrschaft und der Errichtung eines Ceylonesisch-gewählten Parlaments am 4. Februar 1948.
(Quelle Wikipedia)
Die Entfernung zum Hafen betrug etwas mehr als 5 Kilometer, die man am besten per Tuk-Tuk zurücklegt.
Am späten Vormittag stiefelten wir los, die Ohren auf Durchzug gestellt, um die Fahrer-Traube in Hafennähe hinter uns zu lassen.
Unsere Wahl fiel auf ein einsam am Straßenrang stehendes Gefährt und wir wurden mit dem Fahrer schnell einig. Fahrt zur Memorial Hall, dortiger Aufenthalt etwa eine Stunde, Rückkehr zum Hafen über den Stadtteil Pettah.
Pettah ist ein Viertel in Colombo, das östlich des Forts im Stadtzentrum und hinter dem Hafen von Colombo liegt. Das Viertel Pettah ist berühmt für den Pettah Market, eine Reihe von Freiluftbasaren und -märkten. Es ist eines der belebtesten Gewerbegebiete Sri Lankas, in dem sich eine Vielzahl von Groß- und Einzelhandelsgeschäften, Gebäuden, kommerziellen Einrichtungen und anderen Organisationen befinden.
Quelle Wikipedia (englisch) - Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator
Hatte ich schon erwähnt, dass zufällig in der Nähe der Memoria Hall ein Cache zu heben ist?
Die Rückfahrt ging wie gewünscht durch das Viertel Pettah. Hier war es viel zu bunt und zu quirlig, als dass man da einfach nur durchfährt.
Also baten wir unseren Fahrer, uns irgendwo rauszulassen und nach einer Stunde die Fahrt mit uns fortzusetzen. Gesagt getan, an der „Old Town Hall“ (altes Rathaus) stiegen wir aus und dort wartete der Fahrer auf uns.
Wir ließen uns durch das Gewirr der Straßen und Gassen treiben und kauften ein.
100 Gramm Curry und 100 Gramm Chiliflocken für zusammen 300 Rupien (0,75 €).
Zu der Freude über den preiswerten Einkauf kam allerdings der leicht wiederaufkeimende Groll über unseren Gewürzhändler des Misstrauens in Dubai auf (siehe Blogeintrag vom 1.1.2023), wo die Preisverhandlungen in 5-Dollar-Schritten erfolgten.
Unser nächster Einkauf, einige Bananen, war etwas komplizierter.
Der Preis für das von uns ausgewählte Bündel sollte erst 150 Rupien betragen, stieg aber dann plötzlich (wahrscheinlich aus inflationären Gründen) auf 450 Rupien. Nach zähen Verhandlungen zwischen Doris und dem Händler und einem mittlerweile von irgendwo herbeigeeilten Vermittler fiel der Preis dann zurück auf 250 Rupien (0,65 €).
In dem bereits erwähnten Gewirr von Straßen und Gassen hatten wir selbstredend jegliche Orientierung verloren. Vorsorglich hatten wir von Google Maps die Karte von Colombo heruntergeladen, die wir jetzt auch ohne Internet mit unseren Smartphones offline nutzen konnten. Und Google Maps kannte auch die „Old Town Hall“, sodass wir wieder zu unserem Fahrer zurückfinden konnten.
Zurück am Hafen mussten wir noch unseren Fahrer entlohnen. Da wir den vereinbarten Verlauf geändert hatten, boten wir statt der vereinbarten 10 $ stattdessen 6000 Rupien an (15 € bzw. 16 $).
Entgegen unserer Annahme reichte das aber nicht, also legten wir noch mal 500 Rupien drauf, damit er halbwegs zufrieden war. Die Verabschiedung war dann freundlich, ein gutes Zeichen, dass der Fahrer am Ende doch zufrieden war.
Es ist kaum zu glauben, aber für heute hatten wir bei Phoenix einen Ausflug gebucht. „Ein halber Tag am Strand“ lautete der Titel des Ausflugs. Genau diesen Ausflug hatten wir vor 3 Jahren schon einmal gemacht und er hat uns ausgesprochen gut gefallen. Damals kostete dieser Ausflug 35 € pro Person, heute 39 €, eine Preissteigerung die im Rahmen bleibt.
Um 8:30 Uhr ging es los und nach 45-minütiger Busfahrt kamen wir am „Mount Lavinia Hotel“, einem Prachtbau im Kolonialstil, an. Allerdings bröckelt die koloniale Pracht an einigen Ecken und Enden, was aber beim Baden nicht so ins Gewicht fällt.
Der Begrüßungstrunk in der Hotellobby blieb diesmal aus. Etwa 100 Meter vom Hotel entfernt war der Strand, doch diesmal ohne Sonnenschirme (obwohl in der Ausflugsbeschreibung zugesagt). Aber unter Bäumen oder neben den strohgedeckten Pavillons konnte wir etwas Schatten finden.
Die hohen Wellen machten das Reingehen ins und das Rausgehen aus dem Wasser etwas schwierig, aber erst mal drinnen, ließ es sich angenehm schwimmen.
Die zum Ausflug gehörende „Teatime“ fand diesmal nicht in einem der Pavillons am Strand statt, sondern in einem der Restaurants im Hotel. Das Buffet mit den Sandwichs, Pasteten und Küchlein war sehr dekorativ, aufwendig und liebevoll angerichtet.
Resümee: Nach wie vor ein schöner Ausflug. Aber man merkt, dass auch hier die Coronazeit nicht spurlos und ohne Folgen vorbeigegangen ist.
Um 18:00 Uhr mussten wir erneut zur obligatorischen Rettungsübung antreten, um das Anlegen der Schwimmwesten zu üben und zu lernen, wie wir uns in einem Alarm- oder Notfall zu verhalten haben.
Um 20.00 Uhr legten wir ab.
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